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 Einmal Hölle und zurück!!

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BeitragThema: Einmal Hölle und zurück!!   Einmal Hölle und zurück!! EmptyDi Sep 02, 2008 9:06 pm

Dies ist keine Fiction!! Leider!! In dieser Kurzfassung meines Buches, daß eigendlich bereits draussen sein sollte* scheiß buchverlag*, beschreibe ich eine schwere Zeit in meinem Leben!!

Es handelt sich hierbei um eine unbearbeitete Fassung, desswegen nicht meckern!! Das Buch ist umfassender , da über 250 Seiten und natürlich Fehlerfrei ;) Die namen der Personen außer mein eigener ist verändert aus rechtlichen Gründen
Wie bei den Fictions:
eure Meinungen bitte in den Meinungsthread!!


Zuletzt von Admin am Di Sep 02, 2008 9:15 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Einmal Hölle und zurück!!   Einmal Hölle und zurück!! EmptyDi Sep 02, 2008 9:08 pm

Vorwort!!

Ich will es nicht, aber es passiert. War ich immer so schlecht in meinem Leben, dass er mich so behandeln muss? Habe ich es vielleicht nicht anders verdient? Wieso kann ich mich nicht wehren? Ich bin wie gelähmt! Gelähmt von der Angst und dem Selbsthass.
Mein Leben geht vor meinen Augen immer wieder vorbei … noch nicht mal richtig im Leben angekommen und nun will ich es verlassen, freiwillig, weil ich nicht mehr kann!
Liebe habe ich gesucht, immer, jahrelang! Nun ist es zu Ende, hat keinen Sinn mehr!
Die Angst diese Krankheit nie los zu werden, lässt mich zweifeln, zweifeln an mir selber, an meiner Kraft!
Ich möchte mit diesen Seiten, warnen – warnen vor der Krankheit!
Mahnen – alle ermahnen mehr auf andere zuschauen und zu sehen, wenn die Krankheit sich ausbreitet!
Hoffnung geben – Hoffnung auf ein Leben ohne diese Krankheit!
Ein Leben haben – ein Leben ohne Bullimie!
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BeitragThema: Re: Einmal Hölle und zurück!!   Einmal Hölle und zurück!! EmptyDi Sep 02, 2008 9:08 pm

Ich weiß heute nicht mehr warum es passierte. Ich weiß auch nicht mehr genau, wer wirklich dran schuld war. Aber eins weiß ich heute noch, als sei es gestern, ich habe mich noch nie so schlecht und nutzlos gefühlt wie an jenen Abend.
Mein Freund hatte mir mal wieder eröffnet, wie fett ich doch sei. Seine Worte klingen immer noch in meinem Ohr: "Sag mal, wie fett willst du eigentlich noch werden?" Ich stehe gerade vor dem Spiegel in unserem Schlafzimmer, bin gerade mal 17 und mit meinen 1.75 m 68 kg schwer.
Wir wollen ausgehen, so wie oft. Viel zu früh, hatte ich mich entschieden mit ihm zusammen zu ziehen. Lars war schon immer sehr aufs Äußere bedacht, aber in den Wochen vor diesem Abend, wurde es immer schlimmer.
"Ich bin nicht fett!" meine Blicke schweiften über meine Bekleidung. Kurzer Rock, tiefer Ausschnitt, hohe Absätze, alles was ihm immer so sehr an mir gefiel. "Schau dir das doch mal an," er zog mein Shirt hoch. "Alles fett! So nehme ich dich nicht mit, dass ist ja peinlich!" Mit diesen Worten drehte er sich um und ich hörte die Tür ins Schloss fallen und hörte den Schlüssel, der rumgeschlossen wurde.
Der kommt wieder, dachte ich. Ich saß auf der Couch im Wohnzimmer, gestylt für eine Party, wo er schon lange war. Ich starrte auf die Uhr. Eine halbe Stunde, eine Stunde.
Ich konnte es nicht begreifen. Ich hatte die Lust zu essen und ging in die Küche, ein Stück Schokolade. Das würde mich glücklicher machen und ich wollte glücklicher sein. Ich wusste nur ein Stück Schokolade, denn ich war ja auf Diät. Ich nahm die Schokolade aus dem Schrank und aß langsam ein Stück. Ich saß auf diesen Bistrostuhl in der Küche und starrte die Schokolade an. Weglegen, sagte meine innere Stimme. Doch mein Körper schrie nach dieser Tafel Schokolade. ein Stück noch, das ist nicht schlimm. Morgen eine Stunde mehr Joggen als sonst, kein Problem.
Plötzlich bekam ich Hunger. Wenig später fand ich mich auf den Boden vor dem Kühlschrank wieder. Ich wusste nicht, wie ich da hingekommen war und nicht was passiert war, aber das Ausmaß der letzten 20 Minuten, das sah ich! Meine Kleidung war bekleckert. Meine Hände klebten. auf den Boden lagen leere Wurst- und Käsepackungen. Joghurtbecher aufgerissen – halb leer. Wo war der Löffel? Leeres Schokoladenpapier, ausgelaufene Milch auf den Fußboden. Leere Colaflasche.
"Nein!" ich schrie so laut ich konnte. Nein, ich musste die Kalorien loswerden. Hatte ich das alles gegessen, wenn ja dann musste ich was tun. Ich rannte ins Bad. Steckte mir den Finger in den Hals und verbrachte die darauf folgende halbe Stunde mit Erbrechen, von dem was ich im Wahn in mich reingeschaufelt hatte.
Ich fühlte mich leer. Ich lag zusammen gerollt auf den kalten Fliesen. Langsam kam ich wirklich zu mir und tat das was ich immer tat, ich versuchte alles Geschehene zu vertuschen. Ich zog meine Sachen aus und warf sie sofort in die Waschmaschine. Ich duschte schnell, kalt, damit ich fit blieb. Dann räumte ich im Eiltempo die Küche auf.
Ich lag bereits, drei Stunden wach im Bett, als Lars rein kam. Er stank nach Whisky und nach Rauch. Ich tat, als ob ich schlief. Es war okay für ihn und als ich am nächsten Morgen um 8 Uhr früh in den Supermarkt ging, schlief er noch und schlief auch immer noch, als ich den Kühlschrank wieder gefüllt hatte und das Frühstück vorbereitet hatte.
Erst mittags trat er in die Küche."Willst du nix essen?" war seine einigste Frage an diesem Tag."Nein, ich habe schon!" war nicht meine erste Lüge an diesem Tag.
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BeitragThema: Re: Einmal Hölle und zurück!!   Einmal Hölle und zurück!! EmptyDi Sep 02, 2008 9:09 pm

Ja ich sah gut aus, fand ich. Fünf Wochen waren vergangen und ich hatte sechs Kilo abgenommen. Stolz stand ich vor dem Spiegel und betrachtete meinen Körper. Lars warf einen kurzen Blick auf mich, als er herein trat. "Können wir los?" er sah mich genervt an. Ich zog mir Shirt an und die enge Jeans. Kopfschüttelnd sah er mir zu. Er nahm den Rollkragenpulli aus dem Schrank unwarf ihn mir zu. " Den ziehst du an! Muss ja wohl nicht jeder deine Speckröllchen sehen."
Ich sah ihn verwirrt an. Hatte ich im Spiegel was übersehen? Ich zog mein Shirt hoch. "Wo bin ich fett?" er trat näher und fasste mir grob an die Hüften. "Überall!" Ich wollte mich lösen, aber er hatte mich fest im Griff. "So nehme ich dich nirgendwo mit hin. Du siehst abartig aus." Mir liefen die Tränen, was ihm nicht sonderlich interessierte. "Mit dir mag man noch nicht mal mehr Sex haben, bei dem Körper." Meine Tränen liefen und er ließ mich los.
"Am besten ist du bleibst hier", mit diesen Worten drehte er sich um und ging zur Tür. Ich lief hinterher: „Lass mich bitte mitgehen. Ich zieh auch den Pulli an. Bitte!" Ich erniedrigte mich gerade, aber das war mir egal. Ich wollte nicht allein zu Hause bleiben. Ich liebte ihn doch und wollte bei ihm sein. "Nein! und hör auf zu betteln, dass ist ja abartig!" Er zog sich seine Jacke an. Ich ließ mich nicht abschütteln. "Bitte!" Ich flehte ihn an, doch er blieb hart.
Er dreht sich um und wollte gehen, als er sich dann plötzlich noch mal umdrehte und mir mit voller Wucht seine Faust in mein Gesicht drückte. Ich schrie … Blut lief … Ich ließ mich weinend auf den Boden fallen. "So, und nun nehme ich dich erstrecht nicht mit, das wirst du verstehen nicht wahr?" er kniete sich neben mir und fasste mich grob an den Arm. „Wenn du auch nur einen etwas erzählst, dann wirst du nie wieder glücklich werden. Du kannst froh sein, dass du mich hast, jeder andere wäre schon lange weg!" zischte er mich an und dann ließ er mich allein.
Er schnappte meinen Schlüssel vom Schlüsselbrett und die Tür fiel ins Schloss. Ich hörte die Verriegelung der Tür und saß da und weinte. meine Nase tat weh und meine Seele erst recht! Ich wußte nicht, was ich tun sollte. Ich wollte schreien, doch um meinen Hals schnürte sich ein unsichtbares Seil zu, und Lars zog es immer fester. Langsam stand ich auf und ging ins Bad. Ich zog mich langsam aus und ging duschen. Ich genoss das Wasser auf meiner Haut und wurde mir langsam klar, was ich wollte. Nein, ich wollte nicht mehr gequält werden. Nein, ich wollte nicht mehr hungern, nur weil ihm es besser gefällt. Ich wollte wieder Leben, und nicht nur vor mich hin vegetieren.
Frisch geduscht und in Joggingklamotten setzte ich mich aufs Bett und fing an meine Klamotten zu packen. Morgen früh würde ich gehen. Für immer! Egal ob ihn es passt oder nicht! Ich würde es tun!
Mitten in der Nacht wurde ich durch heftiges Rütteln geweckt. "Was soll der Scheiß?” Lars zeigte auf meine gepackten Taschen. "Ich gehe, morgen früh!" stotterte ich. funkelnd sahen mich seine stahlblauen Augen an. " Du kriegst doch keinen anderen. Du bleibst hier! Du gehörst mir!" Diese Worte machten mir Angst, schreckliche Angst!
Was in dieser Nacht passierte, hat mein Leben verändert. Noch nie hat ein Mann mir so sehr wehgetan wie damals. Und ich weiß heute, dass ich es auch nie wieder zu lassen werde, dass ein Mann so etwas mit mir macht. Die Nacht hatte Wirkung auf mich, ich blieb. Aber nicht weil ich es wollte, sondern weil ich nicht wusste was passiert, wenn ich gehe!
Mein Leben blieb so wie es war. In den folgenden Wochen lebte ich nur so vor mich hin. Ich ging arbeiten, kam nach Hause, machte Essen, und ging zum Sport. Ich ließ ihn jeden Abend gehen und blieb zu Hause, weil es besser war. Meine Nase tat nicht mehr weh, und mein blaues Auge verschwand langsam. Meine Chefin hatte ich versucht zu erklären, dass ich halt tollpatschig sei, und gefallen sei. Sie glaubte es mir nicht.
Es war Samstagabend und ich wollte ausgehen. Ich würde nicht zuhause bleiben, da konnte er tun was er wollte. Ich hatte mich nachmittags noch ein wenig hingelegt, da Lars wie jeden Samstag beim Autowaschen war. Um halb acht abends wurde ich langsam wach. ich ging duschen und zog mich um. ich war gerade beim schminken, als ich in der Tür den Schlüssel hörte.
Ich zuckte zusammen, als die Tür des Badezimmers aufging. "Wie siehst du denn aus?" fragte er spöttisch. "Ich geh mit Natascha und Meli in einen Club." Er antwortete nicht, wie ich es erwartete. Ich hatte Geschrei erwartet. Das kam nicht, er lachte nur und drehte sich um, um in die Küche zu gehen. Langsam ging ich ihm hinterher. "Bleibst du zu hause?" fragte ich zaghaft. "Ja, bleibe ich. Gut, dass du gehst, ich bekomm Besuch!" "Wer kommt?" "Kennst du nicht und ich wäre dir sehr dankbar, wenn du leise bist, wenn du nach Hause kommst." mit den Worten ging er ins Bad um zu Duschen. Als er unter die Dusche ging sagte er noch: "Achso, schläfst heute Nacht auf dem Sofa. Ich habe Besuch!"
Ich verließ die Wohnung, verwirrt und verletzt. Ich ließ mich in dieser Nacht voll laufen, bis ich nicht mehr gerade stehen konnte. Als ich nach Hause kam, ging ich auf die Couch. Ich hielt mir die Ohren zu. Ich wollte es nicht hören, das Stöhnen aus dem Schlafzimmer. Ich schlief irgendwann ein, und träumte schlecht.
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BeitragThema: Re: Einmal Hölle und zurück!!   Einmal Hölle und zurück!! EmptyDi Sep 02, 2008 9:09 pm

Die Sonne schien schon ins Wohnzimmer, als ich zum Brötchen. Ich traute mich nicht aufzustehen. Was würde sein? War sie noch da? Bestimmt, erstenmal meine Augen öffnete. Der Geruch vom Kaffee stieg mir in die Nase und es roch nach frischen denn Frühstück hatte er noch nie für mich gemacht!
"Maus! Frühstück!" ich hörte es, aber ich registrierte es nicht wirklich. Er konnte nicht mich meinen. Er hatte mich schon ewig nicht mehr so genannt. Er stand in der Wohnzimmertür. "Schatz? Bist du wach?" Ich sah in ungläubig an. "Ja!" sagte ich kurz und knapp. "Kommst du dann bitte frühstücken?" fragte er während er bereits auf den Weg in die Küche war. Ich überlegte kurz, als ich aufstand. Ich war mir sicher, ganz sicher, das sie noch da war! Langsam ging ich über den Flur. Ich zögerte kurz, bevor ich die Tür öffnete. Sollte ich mir das wirklich antun? Ich dachte nicht mehr nach, ich tat es einfach. Ich öfnnete die Tür, und glaubte meinen Augen nicht zu trauen. Das konnte nicht wahr sein!
Auf dem Tisch standen Blume und das Frühstück stand bereit. Er hatte sogar an meine Schokocroissants gedacht. Ich war überwältigt, von einer Mischung aus Hass und Liebe. Ich sollte ihn hassen, ich wußte es. Aber ich liebte ihn viel mehr! Ich fiel ihm um den Hals und gab ihm einen Kuss.
Vergessen waren all die Ängste, vergessen für ein paar Minuten. Ich sah ihn in seine wundervollen Augen, die mir schon damals so sehr gefallen hatten. Wie damals, als ich ihn zum erstenmal in die Augen sah, mit 14 Jahren, so fühlte ich mich in dem Moment. Wir setzten und und er goss mir Kaffee ein. Er legte mir ein Schokocroissant auf den Teller. Ich zögerte, im Kopf rechnete ich Tabellen ab, Tabellen mit Kalorienzahlen. Oh Gott, ich durfte das nicht essen! "Was ist? Sind das nicht die richtigen?" Er sah mich fragend an. " Nein! ähm, doch. Es sind die Richtigen! Danke Schatz!" was sollte ich tun? Ich wollte ihn nicht verletzten. Ich aß das Croissant und danach noch eins. Wir redeten so viel, wie schon lange nicht mehr. Während er den Tisch abräumte, verzog ich mich ins Bad. Ich zog mich aus, um duschen zu gehen. Ich stand am Spiegel und sah kurz hinein. Ich wollte schon wieder weitergehen und unter die Dusche gehen, da sah ich es! Ich schaute nochmal hin, war das nicht ein kleiner Bauch? Doch ein Croissant zuviel. Hätte ich eins weniger gegessen. Ich stellte die Dusche an und überwand meinen ekel. Ich mußte es tun. Das Croissant war zuviel. Ich steckte mir den Finger in den Hals, ich erbrach mich, und niemand bekam es mit.
Eine halbe Stunde später kam ich aus dem Badezimmer. Frisch geduscht und die Zähne dreimal geputzt, weil ich das Gefühl hatte man könnte es riechen. "Komm, zieh dich an. Wir fahren in die Stadt, ich will dir was zeigen!" Lars stand bereits an der Eingangtür. Schnell schlüpfte ich meine Jeans und lächelte, als ich den Gürtel ein Loch weiter zuzog, als sonst. Shirt und Jacke schnell übergeworfen und in die Sneakers geschlüpft, und schon waren wir Händchenhaltend auf den Weg in die Stadt. So verliebt sahen wir schon lange nicht mehr aus. In der Stadt angekommen, ging Lars zielstrebig auf ein Juweliergeschäft zu. Er zeigte in der Auslage auf einen Ring, "Wie findest du den?" War das nun eine Fangfrage? Ich war mich nicht sicher, was ich antworten sollte! " Der ist sehr hübsch!" sagte ich nur. "Ist er. . . " lächelnd nahm er meine Hand und zog mich in den Laden. "Wir hätten gerne mal den Ring, in der Auslage gesehen!" sagte er zu dem Verkäufer, der uns freundlich empfing. Wir setzten uns und uns wurde der Ring gebracht, mit auf dem Kissen ein zweiter, größerer Ring. Ich wußte nicht, was das sollte. Doch, in Wirklichkeit wußte ich es. "Weißt Du welcher Tag heute ist?" fragte Lars mich mit einem sanften Lächeln. "Welcher? Hab ich was vergessen?" Ich versuchte nachzudenken, was mir sehr schwer fiel in diesem Moment. "Wir sind heute 3 Jahre zusammen." sagte er mit einem leicht vorwurfsvollen Blick. In meinen Lopf schwirrten wirre Gedanken. Eben hatte er mich noch in unserem eigenen Bett betrogen und er hatte mich sooft zuvor gedemütigt. Und nun saß ich hier und wartet auf die Frage der Fragen. Mit 17 Jahren, würde ich zu dem einzigsten Mann, den es je in meinem jungen Leben gegeben hatte, Ja sagen! Langsam, fast schon zu langsam, nahm er den Ring und fragte: "Schatz, willst du meine Frau werden?" Mir liefen die Tränen, der Juwelier und eine Angestellte standen da und starrten uns gespannt an. Ich hatte soviel schlimmes in seiner Nähe erlebt und wollte ihn schon so oft verlassen, doch nun sah alles anders aus. "Ja," sagte ich mit tränenerstickter Stimme. Natürlich will ich, dachte ich, als er mir den Ring an die linke Hand steckte. Ich kriege doch eh keinen besseren ab, dachte ich, als die Angestellte uns gratulierte und als der Juwelier uns den Sekt reichte und beim Anstossen sagte: "Meine Frau und ich sind 16 Jahre verheiratet, ich hoffe meine Ringe werden für euch das gleiche bewirken." Da dachte ich nur, es kann nur noch besser werden. Doch da sollte ich mich täuschen!!!
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BeitragThema: Re: Einmal Hölle und zurück!!   Einmal Hölle und zurück!! EmptyDi Sep 02, 2008 9:09 pm

"Ich weiß nicht, Kathrin," meine Mutter schüttelte den kopf, als sie in den Spiegel sah. " Doch Mom, das Kleid steht dir super!" ich hatte keine Lust mehr mit ihr in das sechste Geschäft zu rennen. "Es ist nur meine Verlobungsfeier, mehr nicht!" Ich drängte sie das Kleid zu nehmen. "Okay, ich nehme es und dann gehen wir jetzt schön essen!" meine Mutter ging in die Umkleidekabine. Essen? Oh nein, das hatte ich erwartet und gehofft es umgehen zu können. Zwei Wochen waren seit dem Heiratsantrag vergangen, Lars war so lieb wie nie. Ich hatte das Gefühl, er hatte aus dem Fehltritt wirklich gelernt. Ich hatte in den vergangenen Wochen vermehrt angefangen Kalorien zu zählen, heimlich. Auf der Arbeit aß ich wenig, trank meistens Brühe, und aß ein Stückchen Knäckebrot. Ich hatte ein Gewicht von 60 kg und fand ich sah immer noch ein wenig fett aus. Das Kleid das ich mir gekauft hatte für die Verlobungsfeier saß viel zu eng, obwohl es Größe 34 war. Ich wurde in meinen Gedanken unterbrochen, als meine Mutter mir auf die Schulter faßte. " Du wirst auch immer dünner!" meinte meine Mutti, als sie an mir vorbei ging. Sie ging zur Kasse und ich ging ihr hinterher. Jeder Spiegel, war wie ein Aufschrei: 'Schau Dich an' schrie jeder Spiegel. 'Siehst du, wie fett du bist?' schrie jeder einzelne! An der Kasse angekommen, bezahlte meine Mutter und wir gingen in unser Lieblingslokal. Lange saß ich da und starrte auf die Karte. "Kathrin, ißt Du wie immer?" fragte mich Jan, der Kellner. "Nein," stammelte ich. Mir wurde übel, allein bei dem Gedanken die Lasagne essen zu müssen, die ich sonst immer so gerne gegessen hatte. "Ich nehme die 3." Meine Mutter schaute kurz von der Karte hoch und auch Jan sah mich entgeistert an. "Und noch was?" fragte Jan. "Ja, ein Wasser!" sagte ich. "Bitte wie?" Jan glaubte nicht richtig zu hören. " Du möchtest nur die Gemüseboullion und ein Wasser?" "Ja, möchte ich!" Meine Mutter bestellte und Jan ging verwirrt in die Küche. Lange herrschte eisiges Schweigen am Tisch, bis meine Mutter ihre Worte wieder fand. "Kathrin, mit dir stimmt was nicht!" Ich sah aus dem Fenster, "mit mir stimmt alles Mutti, ich bin nur nervös wegen der Feier." "Was machst du erst wenn ihr heiratet? Dann kippst du uns am Altar um, weil du zu schwach bist!" Sie beobachtete mich, als Jan uns die Getränke hinstellte. Als er wieder weg war, redete sie weiter: " Du hast sehr viel abgenommen. Wieviel wiegst du?" "Mama, das geht dich nichts an, ich werde in zwei Tagen 18." "Ja mein Schatz, in zwei Tagen. Noch bist du 17 und ich will wissen was mit dir los ist!" Ich spielte nervös mit der Tischdecke. "Mit mir ist alles in Ordnung! Wirklich Mutti, ich bin nur irre nervös. Die Prüfung steht kurz bevor. Ich bin bald Geselle und ich hab Angst die Prüfung zu verhauen. Dann werde ich 18, die Verlobungsfeier, das ist alles etwas stressig!" Meine Mutter sah mich an, und ich hoffte, das sie es mir glaubte. "Okay, Schatz. Aber versprich mir, mehr auf dich zu achten. Oma macht sich auch schon Sorgen, weil du so arg dünn geworden bist." Ich nickte und war froh, das unser Essen kam. Wir aßen und verabschiedeten uns danach. Ich mußte durch einen Teil der Altstadt, um nach Hause zu kommen. Wirre Gedanken schoßen mir durch den Kopf. Machte ich das richtige? Sollte ich ihn wirklich für immer haben wollen? Was hatte ich schon erlebt in meinem Leben? Nix! Er war mein erster fester Freund. Er war der erste Mann, mit dem ich Sex gehabt hatte. Er hatte mich unterdrückt, geschlagen und gedemütigt. Und nun wollte ich ihn wirklich heiraten? Die Gesellenprüfung machte mir Angst, was Lars irgendwie nicht interessierte. Ich nahm immer mehr ab, was er nicht zu bemerken schien. Vielleicht weil ich wirklich noch zu dick war. Ich betrachtete mich in den Schaufenstern. Mhhh, an den Oberschenkeln war noch zuviel, und der Hintern war noch etwas fett. Ich sah in ein Schaufenster an dem ich vorbei ging, und blieb stehen. Ich starrte die Auslagen an. Nein, Du gehst weiter! sagte mein Kopf. Aber eine innere Stimme schrie, 'geh rein!' Ich war hin und her gerissen. Ich betrat den Laden, und streifte durch das Lädchen. Süßigkeiten! Alles voller Süßigkeiten! Schokolade, Gummibärchen, Lakritze … „Gummibärchen, könnte ich kaufen“, schoß mir in den Kopf. Wenig Kalorien. Ich nahm mir eine Tüte und fing an Gummibärchen hinein zutun.
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BeitragThema: Re: Einmal Hölle und zurück!!   Einmal Hölle und zurück!! EmptyDi Sep 02, 2008 9:09 pm

Ich nahm eine zweite und eine dritte Tüte. 10 Minuten später stand ich an der Kasse. " Da haben sie wohl einen Kindergburtstag vor sich!" lächelte die Verkäuferin. Ich nickte nur, nahm die riesige Tüte und ging nach Hause.
Zu Hause angekommen , setzte ich mich auf das Sofa und betrachtete meinen Einkauf. Ich hatte 50 DM im Laden gelassen. Ich hatte alles gekauft, was mir in die Finger gekommen war.
Und nun lagen die Süßigkeiten auf den Tisch und riefen nach mir. Ich hörte ihre Stimmen:" Iß uns!" Ich hielt mir die Ohren zu, " Nein!" schrie ich. Die Stimmen wurden lauter. Ich hielt mir die Ohren noch fester zu, doch die Stimmen drangen in mich ein und wollten mich nicht los lassen. Ich schloss die Augen und betete, daß es aufhören würde, doch es wurde immer schlimmer. Ich konnte nicht länger wiederstehen , setzte mich auf den Fussboden und stopfte alles in mich rein. Alles durcheinander und zwischendurch ein Schluck Cola, damit ich es überhaupt runter würgen konnte. Nach 10 Minuten waren von den Süßigkeiten nicht mehr viele übrig. Die Berge von Schokolade, Lakritze und Gummitiere waren geschmolzen. geschmolzen bis auf drei vier Teile, die allein und verlassen da lagen. Ich trank einen Schluck Cola und atmete tief durch. Ich dachte nicht allzuviel in diesen minuten, es schossen nur die Tabellen in den Kopf. Wieviele Kalorien waren das eben? Ich begann nachzurechnen, doch ich kam noch nicht mal bis zur hälfte, da überkam mich bereits das Übelkeitsgefühl und ich rannte zur Toilette.
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BeitragThema: Re: Einmal Hölle und zurück!!   Einmal Hölle und zurück!! EmptyDi Sep 02, 2008 9:10 pm

Der Tag war da, zwei Tage später, ich feierte meinen 18 Geburtstag und meine Verlobung. Die Feier war in vollem Gange. Wir hatten eine Gaststätte gemietet und über 30 Verwandte und Freunde feierten ausgelassen mit uns. Ich hatte mich natürlich nicht am Büffet bedient, was ich auf die Nervosität schob, dafür bediente ich mich aber reichlich an der Bar. Es war halb zwölf und ich beobachtete Lars der mit der hübschen Kellnerin flirtete. Ganz offen stand er da und strich ihr sogar immer wieder über die Hand. Wenig später verließ sie den Raum und wenige Minuten später verließ auch er den Raum. Ich überlegte kurz, ob ich ihm folgen sollte. Eigendlich wollte ich nicht, denn ich war mir sicher, er würde es nicht tun! Nicht hier und nicht an diesem Tag, doch meine Neugierde war größer. Ich ging Richtung Toiletten und ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen, als ich sie sah. Sie war gegen die Wand gelehnt und er hatte seine Hose offen und hob ihr Bein an, sein Gesicht in ihren sehr üppigen Brüsten vergraben. Ich wußte nicht was ich machen sollte, sie hatten mich nicht gesehen und ich ging zurück in den Veranstaltungsraum. Ich setzte mich und nahm die Flasche Sekt und trank einen kräftigen Schluck aus der Flasche. Ich wollte vergessen, nur vergessen, was ich in den letzten Minuten gesehen hatte. Da war nichts passiert, redete ich mir ein. Ich weiß nicht, wie lange ich da saß und auf ihn wartete, irgendwann kam er an meinen Tisch und nahm mir die Flasche weg," Schatz, hör auf zu saufen! Komm, wir fahren nach Hause!" Er zog mich hoch und hielt mich fest im Arm, während wir uns verabschiedeten. Er zwinkerte der Kellnerin zu, dann verließen wir die Gaststätte. Wir sprachen wärend der Fahrt kein Wort, auch nicht als wir zu Hause waren und ins Bett gingen. Auch am nächsten Morgen verlor ich kein Wort über das Geschehene.
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BeitragThema: Re: Einmal Hölle und zurück!!   Einmal Hölle und zurück!! EmptyDi Sep 02, 2008 9:10 pm

" Kathrin, stimmt was nicht mit dir?" meine Chefin sah mich besorgt an.Mir war schwindlich und mir wurde wieder übel. Ich rannte los zur Toilette. Meine Chefin und die Gesellin rannten vor der Tür auf und ab. " Du gehst zum Arzt!" "Nein! " schrie ich, während ich mich übergab. Ich nahm ein Kaugummi aus der Tasche und setzte mich." Kathrin, du gehst zum Arzt, es ist eh nichts los, ich fahr dich!" Sie griff nach ihrer Tasche und nahm ihre Autoschlüssel. " Nein!" ich wollte nicht, ich wußte was der Arzt sagen würde. Ich mußte zunehmen, würde er sagen, doch ich wollte nicht zunehmen. Ich war nicht vorbereitet, ich konnte nicht zum Arzt fahren. Ich hätte drei Liter Selter trinken müssen, damit er nicht merken würde, wieviel ich wirklich wog. Doch alles half nichts, ich saß im Auto auf den Weg zum Arzt.
"Sie sind sehr dünn," sagte der Arzt nachdenklich. " Ich hatte sehr viel Stress!" erwiederte ich und senkte meinen Blick. " Ich gebe ihnen eine Überweisung zum Frauenarzt," sagte der arzt und schrieb eine Überweisung aus. " Warum?" fragte ich. " Weil ich glaube ,daß sie in anderen Umständen sind!" sagte der Arzt mit einem sanften Lächeln. Nein, das war nicht möglich. Ich nahm die Pille. Der Arzt reichte mir den Schein," Viel Glück und nehmen sie etwas zu, damit sie auch das Baby austragen können." Ein Kind? Ich verließ das sprechzimmer und ging an meiner Chefin vorbei in den Flur. " Was ist den nun los?" fragte sie. " Ich bin schwanger." sagte ich, noch immer verwirrt." Schwanger? Da wird sich dein Schatz aber freuen, komm ich fahr dich sofort zum arzt und dann hast du natürlich ein paar Tage frei, damit du dich schonen kannst." Wir fuhren zum Frauenarzt und der bestätigte ,daß für mich unmögliche. Ich war in der 6 Wochen schwanger. Irgendwie freute ich mich, doch sofort kam die Angst hoch, die Angst vor seiner Reaktion. Die Angst vor den dick werden. Die Angst vor der Verantwortung, die das kleine Wesen mit sich bringen würde. Aber vielleicht würde Lars sich wirklich freuen und vielleicht würde er sich verändern, wenn er die Verantwortung für ein Baby mit tragen mußte.
Ich zog mich zu Hause um und fuhr noch kurz in die Innenstadt um ein paar Babyschuhe zu kaufen, dann fuhr ich nach Hause und kochte uns was leckeres zu Essen. Dann saß ich auf den sofa und wartete.Es war schon 21 Uhr und Lars war immer noch nicht da gewesen, ich stellte das Essen in den Kühlschrank, dann legte ich mich aufs Sofa und schlief ein. Mitten in der Nacht wurde ich wach. Hatte er sich ins Schlafzimmer geschlichen und wollte mich vielleicht nicht wecken? Ich ging ins Schlafzimmer, doch das Bett war unberrührt. Ich ging zurück ins Wohnzimmer und warf einen blick zum anrufbeantworter, der blinkte. Ich drückte auf den Wiedergabeknopf:" Hallo Kathrin, ich komm nicht nach Hause, fahre mit Frank noch nach Hamburg! Ich fahr von ihm aus zur arbeit!" Ich ging traurig ins Bett und schlief ein.
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BeitragThema: Re: Einmal Hölle und zurück!!   Einmal Hölle und zurück!! EmptyDi Sep 02, 2008 9:10 pm

Am nächsten Tag wachte ich erste um 13 Uhr auf. ich nahm mir ein trockenes Toastbrot und setzte mich auf die Couch. Um 15 Uhr hörte ich die Tür. Gespannt wartete ich auf Lars. Was würde er sage? Würde er sich freuen? "Was machst du denn schon hier? Hast du frei?" fragte er mich entgeistert. Er gab mir einen flüchtigen Kuss. Und schmiss sich auf das Sofa. "Ich hab frei bekommen heute! Wir müssen reden!" Ich sah ihn an und wartete auf eine Reaktion, denn er betrachtete die Schühchen auf den Tisch. "Wer kriegt ein Kind?" fragte er nach kurzem überlegen. Ich wußte nicht, ob es richtig war, aber ich reagierte einfach und antwortete kurz und knapp: "Wir!" Ich sah ihn an und wartete… auf was? Ich weiß es nicht! Es war mir egal, ob er wütend wurde oder sich freute, aber ich wollte eine Reaktion. Er sah nachdenklich aus. Dann stand er auf, gab mir einen Kuss und sagte beim rausgehen: "Schön Schatz! Ich freu mich!" dann verschwand er ins Bad und ging duschen.
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BeitragThema: Re: Einmal Hölle und zurück!!   Einmal Hölle und zurück!! EmptyDi Sep 02, 2008 9:10 pm

Drei Monate waren vergangen, und wir hatten uns selten über das bevorstehende Wunder unterhalten. Er schien sich zu freuen, denn er erzählte es seinen Freunden. Meine Mutter war sichtlich erfreut, obwohl sie noch nicht mit Nachwuchs gerechnet hatte. Beim Frauenarzt war alles okay gewesen. Das Baby war gewachsen und anscheinend kerngesund. Ich nahm gut zu, was mich auch nicht mehr störte. Meine Übelkeit ließ nach und ich fühlte mich wohl. Ich fing an Schwangerschaftslektüre zu lesen, und obwohl wir uns nicht über das Baby unterhielten, las er zwischendurch auch in einigen Zeitschriften.
Ich war im fünften Monat und mein Bauch war sichtlich gewachsen. Es regte sich im Bauch und ich spürte langsam mehr als nur eine Verbindung zu dem Baby.
"Ich bin zu Hause!" Lars trat ins Wohnzimmer, wo ich auf dem Fussboden saß und Babykataloge durchschaute. Er gab mir einen Kuss und streichelte zum erstenmal über meinem Bauch. "Sag mal," begann er. "Heute hat mich Michael gefragt, ob wir schon wissen was es wird? Und ob wir uns schon Namen überlegt haben? Haben wir? Wissen wir es?" Er setzte sich neben mich und betrachtete die Kinderzimmer, die ich mir ansah. "Wissen tun wir noch nichts. Aber ich glaube es wird ein Mädchen." began ich zu antworten. "mmhh … wie kommst du denn darauf?" fragte er mich, während er weiter blätterte. "Weiß nicht, … einfach ein Gefühl." „Schön, und wie werden wir es nennen, wenn es denn ein Mädchen wird?" "Weiß ich nicht! Wie wäre es mit Natscha?" Er sah kurz hoch und sagte dann mit einem sanften Lächeln: "Natascha, hört sich super an. Und wenn es ein Junge wird, dann Darius." Ich nickte und wir sahen zusammen den Katalog durch und einigten uns auf ein neutrales Kinderzimmer ohne Schnörkel, daß wir bestellen wollten.
Zwei Tage später wachte ich mitten in der Nacht auf. Ich hatte starke Schmerzen. Als ich aufstehen wollte, schrie ich vor Schmerzen auf und ich sah das Blut. "NEIN!" dann brach ich bewußtlos zusammen. Meine nächste Erinnerung ist, daß Lars neben mir an einem Bett saß und ich wie betäubt auf meinen Bauch fasste. Ich weinte, Lars weinte und meine Tränen konnte keiner trocknen. Natascha war tot und keiner konnte mir den Schmerz nehmen, denn ich empfand. Niemand konnte in diesem Moment Trost zu sprechen, weil ich keinen Trost wollte. Ich wollte nichts mehr spühren, nicht mehr hören, nichts mehr sehen. Ich wollte zu meinem Baby. Ich wollte sterben!
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BeitragThema: Re: Einmal Hölle und zurück!!   Einmal Hölle und zurück!! EmptyDi Sep 02, 2008 9:11 pm

Mein Leben hatte sich verändert, genauso wie die Beziehung zu Lars sich wieder verändert hatte. Er gab mir die Schuld an der Totgeburt. Ich litt immer noch. Ich war arbeitsunfähig. Mein Gesellenbrief der endlich da war, lag achtlos in der Ecke des Wohnzimmers. Es gab keine Freude mehr für mich. Es gab nur noch Selbsthass. Ich begriff es nicht, konnte und wollte es nicht begreifen. Ich hatte innerhalb der zwei Monate, seit der Geschichte, zehn Kilo abgenommen. Mein Leben bestand aus Frustessen und Erbrechen. Ich mußte nicht mehr den Finger in den Hals stecken, allein der Gedanke, das ich es tun wollte, reichte aus. Lars blieb immer mehr nach der Arbeit weg, kam manchmal tagelang nicht nach Hause. Es war ein Monatgmorgen, als ich nun beschloss zu gehen. Endgültig zu gehen. Ich packte eine Tasche und mein Bruder stand bereits mit zwei Freunden vor der Tür. Lars stand an der Eingangstür, als ich mit meiner Tasche in der Hand an ihm vorbei wollte. Ich hatte mit Gegenwehr gerechnet, mit Geschrei, aber das blieb aus. Er ließ mich gehen, dachte ich. Ich stand an der Treppe und sah unten durch das Milchglas der Eingangstür meinen Bruder. Im selben Moment spührte ich einen heftigen Stoss, ich verlor das Gleichgewicht und fiel die Treppe runter. Ich sah in Lars Gesicht der mich auslachte. "Grinu mußt doch nicht fallen, oder hast du es so eilig von mir wegzukommen?" fragte er ironisch, dann sah ich seine Kampfstiefel auf mein Gesicht zu kommen. Schützend hielt ich meine Hände vor mein Gesicht. Ich schrie, hörte meinen Bruder klopfen und gegen die Tür treten. Ich spührte den Schmerz, und ich schmeckte mein Blut. Dann weiß ich nichts mehr. Ob mein Gedächtnis die folgenden Stunden verdrängt hat oder ich mich wircklich nicht mehr erinnern kann, daß weiß ich nicht. Vielleicht ist es besser so.
Ich verließ das Krankenhaus, nachdem meine Brüche verheilt waren. Nasenbeinbruch, Jochbeinbruch und einige geprellte Rippen, waren auskuriert. Meine Mutter hatte mir eine kleine Wohnung besorgt und mir die auch nett eingerichtet. Mein Leben sollte neu beginnen. Ich wollte wieder leben. Doch ich wußte, wie mein Leben aussehen würde. Und das bewies mir mein Leben in den folgenden Monaten. Ich lebte nur so in den Tag. Mein Leben wurde regiert von Tabellen, Kalorientabellen. Essen, Erbrechen und auf die Waage stellen. Meine Familie war immer besorgter und arbeiten konnte ich schon lange nicht mehr. Ich wurde von Tag zu Tag schwächer. Aber ich konnte nicht aufhören. Ich sah Fett, wo ich heute weiß, es nur noch Haut und Knochen gab.
Es war der Morgen des 3.12. an dem meine Mutter mit einem Anwalt und der Polizei vor der Tür stand. Ich wollte es nicht, aber ich wurde gezwungen. Der Notarzt versuchte mich zu beruhigen. Ich war zu schwach, um alleine in den Notarztwagen zu steigen. Ich wog nur noch 49 Kilo. Und ich sah meine Mutter weinen, als die Sanitäter mich auf die Trage hoben. Vorsichtig, fast als ob sie mich nicht zerbrechen wollten, halfen sie mir. Ich sah wie betäubt, wo ich hingebracht wurde. Es war so weit, ich wurde zwangseingeliefert in die geschlossene Abteilung für Essgestörte in der Uniklinik.
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BeitragThema: Re: Einmal Hölle und zurück!!   Einmal Hölle und zurück!! EmptyDi Sep 02, 2008 9:11 pm

Die ersten Tage vergingen, ohne das ich sie richtig realisierte. Gleich nach der Einlieferung wurde ich vorbereitet zur künstlichen Ernährung. Ich wollte es nicht, war aber zu schwach um mich zu wehren. Ich war allein auf dem Zimmer und wurde am Bett fixiert, da ich in der vorherigen Nacht versucht hatte mir den Schlauch für die künstliche Ernährung aus der Nase zu ziehen!
Langsam kam die Kraft zurück in meinem Körper. Die Tür sprang auf und vor mir stand ein Mädchen, vielleicht gerade mal 16, sie lächelte mich an. Sie war ebenfalls sehr dünn. "Hi, ich bin die Jessi!", sie zog sich einen Stuhl ans Bett und setzte sich. "Ich weiß, das du nicht reden willst," sagte sie mit viel Verständnis. "Ich wurde vor zwei Monaten hier eingeliefert, hab’ auch versucht mich zu wehren, glaub mir es bringt nichts!" Ich sah sie nicht an. " Du mußt nicht mit mir reden, aber ich gebe dir mal einen guten Tipp, sieh dich mal an," sie hielt mir einen Spiegel vors Gesicht. " Du siehst schrecklich aus. Du bist viel zu dünn, du wirst sterben, wenn du nicht aufhörst!" Mit diesen Worten verließ sie mein Zimmer. Ich blieb allein mit dem Spiegel auf meinem Bett. Ich versuchte mit der einen Hand den Spiegel zu fassen. Mir liefen die Tränen über das Gesicht, weil ich nicht schaffte den Spiegel zu nehmen."Soll ich Ihnen helfen?" Die Stimme eines jungen Mannes unterbrach mich in meinen Gedanken. Ich sah auf und sah einen verdammt gutaussehenden Zivi, der neben meinem Bett stand. "Ich, ich möchte den Spiegel!" stotterte ich. Er nahm den Spiegel, "Wenn Sie mir versprechen, daß Sie nichts versuchen, wegen der Schläuche, dann mach ich Sie los."
Er sah mich mit seinen wunderschönen braunen Augen an. Ich nickte. Er löste meine Hände und ich nahm den Spiegel in die Hand, während er mir Saft in ein Becher kippte. Ich betrachtete mein Gesicht. Die Tränen liefen, und ich sah zum erstenmal seit langem, was alle vor mir bereits gesehen hatten. "Ich bin viel zu dünn!", stotterte ich und begann noch mehr zu weinen. Der Zivi setzte sich auf meine Bettkante und strich beruhigend über meine Hand. " Das ist der erste Schritt! Sie sehen es selber ein!" Ich sah ihn an. Er war in meinem Alter. "Wie konnte ich denken, ich wäre zu dick?" Ich sah ihn verzweifelt an. "Ich weiß nicht, was passiert ist, daß es so weit kam. Aber ich glaube, Sie sind eine verdammt tapfere Frau und werden es schaffen!" Mir war es unangenehm, daß er mich immer mit Sie ansprach. "Ich bin Kathrin!" sagte ich etwas zackhaft. "Ich weiß," sagte er mit einem sanften Lächeln. "Ich bin Chris und jederzeit zu deinen Diensten!" Ich mußte lachen, weil er so tat als sei er mein Diener. Zum erstenmal seit Monaten lachte ich befreit. "Na, da haben wir ja bei Ihnen den richtigen Zivi abgestellt!" ein älterer Mann stand in der Tür. Er lächelte sanftmütig. Chris stand auf: "Sie wollte den Spiegel, ich wollte ihr nur helfen." stotterte Chris. Doch der Mann winkte ab: "Ist schon gut Chris. Hol mal dem Fräulein etwas Suppe zu essen." Chris verließ das Zimmer und der Mann setzte sich auf den Stuhl. Er sah mich an und stellte sich dann vor: "Ich bin Dr. Hochbrath. Ich bin der Mensch, der hier entscheidet, wann Sie entlassen werden. Und vor allem, wann Sie die Sonde los werden. Ich werde mit Ihnen nicht diskutieren. Sie werden versuchen zu essen. Chris wird aufpassen. Wenn Sie mehr als zwei Mahlzeiten pro Tag bei sich behalten können, dann wird Ihnen die Sonde entfernt. Sie werden an den Gruppensitzungen teilnehmen. Chris wird am Tag Ihr ständiger Begleiter sein." Er stand auf und lächelt: "Sie haben den ersten Schritt getan. Sie sehen sich im Spiegel an." Mit den Worten verließ er das Zimmer.
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BeitragThema: Re: Einmal Hölle und zurück!!   Einmal Hölle und zurück!! EmptyDi Sep 02, 2008 9:11 pm

In den nächsten Tagen wurde Chris nicht nur ein Begleiter, er wurde zu einem Freund. Er fütterte mich, wenn ich nicht essen wollte. Er nahm mich in den Arm, wenn ich weinen mußte. Die Gruppensitzungen waren mir ein Graus. Ich sah dort zum ersten Mal, was wirklich aus mir geworden war. Jessi war auch in den Sitzungen, sie sah mich immer wieder aufmunternd an, doch ich brachte nie ein Wort raus. In den Einzelsitzungen, redete ich kaum. Doch mit Chris, mit dem konnte ich reden. Ich saß mit Chris draussen im Park der Klinik, als Jessi ankam. "Hey ihr zwei," sie lächelte. "Hey Jessi, setz dich doch." Chris zeigte auf den Platz neben mir. Jessi setzte sich und sah mich an. " Du hast schon zu genohmen! Hat sie doch, oder?" fragte sie Chris. "Ja, sie hat schon 1 Kilo zugenommen." Er lächelte stolz. Ich sah die beiden an. Sie redeten,als sei ich garnicht da. Als würden sie über ein Baby sprechen, daß artig zunahm. " Darf sie schon festeres essen? Oder immer noch Suppe und diesen superekligen Brei?" fragte Jessi. "Sie darf..." Ich sprang auf, ich zitterte, wankte, Chris erschrak und versuchte mich zufassen. "Ich bin hier!" schrie ich. "Hört endlich auf über mich zu reden, als sei ich nicht da!" Jessi lächelte sanft und stand auf, sie streckte mir die Hand entgegen. "Wie schön! Du kannst reden! Ich bin Jessica, alle nennen mich Jessi, ich bin fast 16 und seit meinem 13. Lebensjahr Magersüchtig!" Chris sah mich aufmunternd an. Ich zitterte, als ich ihre Hand fasste."Ich bin Kathrin," sagte ich mit zitternder Stimme. „Ich bin..." Ich unterbrach meinen Satz, sah Chris an, er nickte. "Ich bin Bullimiekrank." Mit diesem Worten brach ich in Tränen aus und sank auf den Boden. Jessi kniete sich neben mich und hielt mich fest. Chris setzte sich hinter mir auf den Boden und hielt mich fest im Arm.
Ich weinte, ich weinte lange, denn ich hatte es endlich wirklich begriffen. Ja, ich war krank! Ja, ich hatte Bullimie! Und, JA ich wollte kämpfen!!
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BeitragThema: Re: Einmal Hölle und zurück!!   Einmal Hölle und zurück!! EmptyDi Sep 02, 2008 9:12 pm

Die folgenden Tage wurden besser. Ich unterhielt mich viel mit Jessi. Ich redete in den Gruppensitzungen, mir ging es besser. Ich kriegte endlich feste Nahrung, und behielt konstant zwei Mahlzeiten bei mir. Ich nahm zu, endlich!
Es waren zwei Monate vergangen, als Chris morgens nicht wie gewohnt gut gelaunt mein zimmer betrat. Ich hingegen sprudelte über vor Lebensfreude. "Ich will zum frühstück, endlich kommst du!!" Ich kämmte gerade mein Haar, das nicht mehr ausfiel." Jessi ist in den letzten Tagen komisch, findest du auch? Seitdem sie weiß, daß sie zurück nach Hause kann, ist sie merkwürdig!" Ich sah in den Spiegel, und in Chris Augen, die sich mit Tränen füllten. Ich drehte mich um, und sah ihn direkt an. "Was ist?" fragte ich, doch ich bekam keine Antwort. "Was ist passiert?" Mit dieser Frage rannte ich aus meinem Zimmer, den Gang hinunter, bis zum Zimmer von Jessi. Ich riss die Tür auf. Das Zimmer war leer. Das Bett abgezogen. Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter, sie war vertraut. "Es tut mir leid Kathrin!" hörte ich Chris’ Stimme. "Was ist passiert? Wo ist Jessi? Sie kann doch nicht einfach gehen ohne Tschüß zu sagen!" Wieso war sie einfach gegangen? Ich verstand es nicht. Ich dachte, wir wären Freunde gewesen und nun war sie einfach nach Hause gefahren, ohne sich zu verabschieden."
„Ich habe hier etwas für dich," Chris’ Stimme zitterte. Ich drehte mich um und sah in seine Hand. Er hielt einen weißen Briefumschlag in der Hand. Ich erkannte die Schrift sofort, Jessis Handschrift. Als ich den Brief in die hand nahm, sah ich, warum Chris mit den Tränen kämpfte. Der Umschlag war mit Blut verschmiert. Chris mußte versucht haben, ihn sauber zu machen, aber er hatte es nur verwischen können. Ich sah ihm in die Augen. Er sah mich schweigend an. "Es tut mir leid, Süße!"
"Nein!" mein Schrei hallte durch die klinik. "NEIN!" ich rannte los, raus, nur raus, weit weg laufen. Mit dem Brief in der Hand rannte ich in den Park. Ich lief und hörte zwar Chris hinter mir herschreien, aber ich wollte nicht stehen bleiben. Nein, ich mußte weg! Nein, nicht Jessi! Irgendwann ließ ich mich auf die Wiese fallen und weinte. Ich öffnete langsam den Briefumschlag. Mir fiel die Kette, die Jessi immer getragen hatte in die Hände. Das kleine silberne Kreuz schimmerte in der Sonne. Ich nahm den Brief und schlug ihn auf. Ich wischte mir die Tränen aus den Augen und las:

Liebe Kathrin,
ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Am Besten erzähl ich dir erstmal warum ich nicht nach Hause will. Mein Vater, er missbraucht mich, seit ich 10 bin. Deswegen habe ich Magersucht bekommen. Ich traue mich nicht es jemanden zu erzählen, denn mir wird eh niemand glauben. Gott, ich will nicht wieder krank werden. Ich weiß aber ich würde wieder anfangen zu hungern, um all das zu überstehen. Deswegen mache ich heute hier an dieser Stelle Schluß, für immer! Ich will das du es schaffst, bitte Kathrin! Du kannst es schaffen. Das Kreuz wird dir helfen, es wird dich beschützen, so wie es mich oft beschützt hat. Ich nehme es jetzt ab, denn sonst habe ich nicht den Mut es zu tun! Sei tapfer, werd gesund! Tu es für mich! Lebe dein Leben, werd glücklich und denk ab und zu an mich! Ich werde da oben irgendwo sein und auf dich aufpassen! Ich werde dich halten, wenn du Angst hast zu fallen! Ich werde dich tragen, wenn du nicht mehr weiterkommst! Ich werde dein ewiger Begleiter sein!
In Liebe Deine Jessi!!
P.S.: Der Chris ist verknallt in dich, der ist schon seit drei Wochen nicht mehr für dich zuständig! Schnapp ihn dir, er wird dir gut tun!

Ich spürte seine Hände die mich sanft berührten.Ich spürte seine Arme, die mich auffingen. Ich lehnte mich zurück in seinen Arm und wir lagen im Gras und weinten. Weinten gemeinsam um meine bis heute ständige Begleiterin. Immer wenn ich Angst habe, es nicht zu schaffen, nehme ich die kleine Schachtel aus dem Schrank und lese den Brief, der noch immer im selben Umschlag ist.
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BeitragThema: Re: Einmal Hölle und zurück!!   Einmal Hölle und zurück!! EmptyDi Sep 02, 2008 9:12 pm

" Du siehst klasse aus!" ich hörte Chris Stimme hinter mir, als ich mir die Jacke anzog. Es war der Tag meiner Entlassung. Ich hatte Chris bis zu diesem Tag nicht erzählt, was in dem Brief von Jessi stand. Mit niemanden hatte ich darüber gesprochen. Doch eins hatte ich gemerkt, nicht nur er hatte Gefühle für mich, auch ich hatte mich verliebt. Nun war der Moment gekommen, in dem ich Farbe bekennen mußte. Ich mußte ihm endlich meine Liebe gestehen. Ich drehte mich um und sah ihn fest entschlossen an. "Chris, ich muß mit dir reden!" er sah mich lächelnd an. "Was ist denn?" fragte er und setzte sich auf Bett. Er trug normale Kleidung, den er hatte eigendlich keinen Dienst. "Ich werde dich vermissen!" begann ich, "Können wir uns wieder sehen?" Er lächelte, "Ich hatte gehofft, das du mich wieder sehen möchtest!" Er stand auf und trat langsam auf mich zu. Er stand mir direkt gegenüber. So nah wie oft, doch seltsam das Gefühl, das ich hatte. Seine Hand berührte sanft mein Gesicht und glitt in meine Haare. Langsam kamen wir uns näher. Als unsere Lippen sich berührten, ließ ich mich fallen. Fallen in seine Arme, er hielt mich und küsste mich so zärtlich, wie ich noch nie geküsst worden war. Ich verlor das Gefühl für Zeit und Raum. Alles war egal, meine Vergangeheit war egal, meine Krankheit war egal, ich würde es schaffen mit ihm an meiner Seite.
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BeitragThema: Re: Einmal Hölle und zurück!!   Einmal Hölle und zurück!! EmptyDi Sep 02, 2008 9:12 pm

Ab den Tag waren wir fast unzertrennlich. Doch Sex gab es nicht. Chris verstand es und drängte mich zu nichts. Er war zärtlich, aufmerksam und lieb. Wir lagen manchmal stundenlang in seiner Wohnung auf den Fußboden und redeten über Gott und die Welt. Mir ging es immer besser. Ich wog wieder stolze 64 Kilo und bekam wieder weibliche Rundungen. Mit Chris war jeder Tag, wie auf Wolken gehen. Wir waren 2 Monate zusammen, als es abends dann soweit war, daß ich mich bereit für mehr fühlte. Ich hatte für uns gekocht, in seiner Wohnung, wo ich schon fast zu hause war. "Ich bin zuhause!" er trat in die Küche. "Wow,hab ich was verpasst? Du siehst atemberaubend aus!" Er trat näher und küsste meine Schulter. Ich trug ein neues Kleid und ich hatte mir neue, schöne Unterwäsche gekauft. Ich genoss seinen Atmen auf meiner Haut. "Geh duschen, dann ist das Essen fertig!" Ich begann den Tisch zu decken. Chris ging schnell duschen und kam nur in Jeans wieder zurück in die Küche. Seine dunkelbraunen Haare nass und nach hinten gekämmt. Seine braunen Augen funkelten. Ich trat langsam auf ihn zu. Das Essen stand auf dem Tisch, aber das war mir egal. Ich konnte nicht mehr, ich wollte auch nicht mehr wiederstehen! Ich wollte ihn spüren, ganz nah. Ich schmiegte mich an ihn und begann ihn zu küssen, als meine Hände über seine Brust glitten und meine Lippen seinen Hals berührten, hob er mich sanft hoch. Unter ständigen Küssen, trug er mich ins Schlafzimmer und legte mich sanft aufs Bett. Wir liebten uns in dieser Nacht nicht nur ein Mal. Jedes Mal war es ein Feuerwerk der Sinne und jedesmal wußte ich: Er ist der richtige!
Verliebte Wochen begannen, manchmal kamen wir das ganze Wochenende nicht aus dem Bett, bis zu jenem Tag, den ich vermutlich nie im Leben vergessen werde.
Es war 16.38 Uhr, als seine Mutter mich anrief. Ich sank zusammen, lag auf dem Fußboden im Wohnzimmer meiner Tante. und weinte. Ich weinte, denn ich verlor in jenen Minuten den einzigsten Menschen, der mich am Leben hielt. Den Menschen, den ich liebte, mit dem ich mein Leben verbringen wollte. Chris starb an einem Dienstag nachmittag. Es war Herbst. Er starb auf dem Weg zu meiner Tante, weil ein besoffener Autofahrer sein Auto nicht unter Kontrolle hatte und mit 120 km/h in das Auto meines Freundes fuhr, auf der Beifahrerseite, neben Chris lag ein Kästchen. Es waren Ringe drin. Sie trugen die Inschrift: „Für immer vereint!“ Ich trug die Ringe an der kette von Jessi, als ich gestützt von meiner Tante und meiner Mutter zum Grab ging. Ich war wie betäubt durch den Schmerz. Die Rose in der Hand warf ich die Erde auf den dunklen Sarg.I ch warf die Rose hinterher und sank zusammen. Ich schrie, seine Mutter weinte und ich? Ich starb innerlich.
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BeitragThema: Re: Einmal Hölle und zurück!!   Einmal Hölle und zurück!! EmptyDi Sep 02, 2008 9:14 pm

Zwei Tage später stand ich auf der großen Brücke an der Waknitz. Ich kletterte über die Brüstung. Ich wollte nicht mehr. Ich wollte zu den Menschen, die ich liebte! Ich wollte zu Chris und Jessi. Über Walkman hörte ich damals Robbie Williams " Clean" und irgendwie hat er mein Leben damit gerettet! Ich bin damals nicht gesprungen und heute froh darüber!
Ich habe meine Krankheit besiegt und habe nur noch mit einigen Nachwirkungen zu kämpfen! Meine Speiseröhre ist verätzt, ich habe Zahnimplantate, weil mir einige Zähne ausgefallen sind, und meine Niere wird immer geschädigt sein! Aber ich bin heute Mutter von zwei bezaubernden Söhnen. Noch heute denke ich oft an die Zeit zurück. Ich werde Chris vermutlich immer lieben und Jessi wird immer ein Teil von mir sein, doch ich will leben, auch wenn es manchmal schwer ist!
Der Brief, die kette, der Walkman mit der Kassette und die Ringe liegen in einer kleinen Schachtel im Schrank und immer wenn mich der Mut verläßt, nehme ich die Schachtel raus. Wenn ich ans Grab von Chris gehe, dann trage ich die Kette und wenn ich in den Himmel in der Nacht seh, weiß ich: Da oben sind zwei menschen,die verdammt stolz auf mich sind!
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